Audio Research LS17SE

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Beitragvon audioviel » Di 20. Sep 2022, 06:59

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Zu diesem analogen Röhren-Vorverstärker folgt in Kürze ein Bericht, der auch den umfangreichen Umbau berücksichtigen wird. Stay tuned... :agree:

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Re: Audio Research LS17SE

Beitragvon audioviel » Sa 15. Okt 2022, 10:13

Die Vergleichs-Kandidaten für den Audio Research waren der QUAD Artera Pre sowie der Vincent SA-32 und als Kombo die Geräte von Abacus. Der QUAD war mit hohen Erwartungen verbunden, da der Tonmeister Holger Urbach beim ersten Zirkel-Konzert in Berlin als Abhörlautsprecher Elektrostaten von QUAD eingesetzt hat. Die daraus resultierende CD mit vier Streichern der Berliner Philharmoniker gehört zu den besten Aufnahmen überhaupt. Leider hat der QUAD in meiner Kette das Klangbild auf die helle Seite verschoben; der gut kontrollierte Bass wirkt etwas schlank. Sonst gab es an dem Gerät nichts auszusetzen; die Ausstattung, Bedienung und Verarbeitung waren makellos. Die Option zur Pegelanpassung an jedem einzelnen Eingang ist ein sehr praktisches Feature, das keines der anderen Geräte besitzt. Zudem hat der QUAD eine Kopfhörerbuchse mit guter Signalqualität - auch eine Seltenheit. Die als Tilt-Control beworbene Klangwaage war für mich überflüssig. Alles in allem ein schönes Gerät mit solider Verarbeitung und einem besonderen optischen Flair - passt nur nicht so ganz zu meinem Gehör.

Der Vincent SA-32 besitzt eine Bassgewalt, an die keines der anderen Geräte heranreicht. Hiermit ist nicht gemeint, dass er zu dick aufträgt. Vielmehr wird hier das geboten, was federnd und druckvoll das Zwerchfell massiert. Wenn die Aufnahme, bspw. der Elektropop von Moyka, tiefste synthetische Töne besitzt, werden diese extrem druckvoll und konturiert vom Verstärker reproduziert. Das macht Spaß und ist in dieser Preisklasse meines Erachtens ein Alleinstellungsmerkmal. Die Lautstärkeregelung ist sehr feinfühlig und der Gain-Faktor kann mit einem Taster in zwei Stufen gewählt werden. Das ist in der Praxis ausreichend, der QUAD ist hier allerdings der Anpassungs-Champion. Die MOS-FET-Transistoren liefern ein Klangbild, das agil, dynamisch und vital, aber niemals nervig wirkt. Bis hierhin wäre der Vincent als Vorverstärker meine erste Wahl gewesen, wenn da nicht ein kleiner Schatten im Flutlicht gewesen wäre: Im Hochtonbereich fehlte mir etwas Information und Substanz; das Klangbild wirkt hier für meine Ohren etwas sparsam. Becken und Percussion, Besenschlagzeug, Obertöne wirkten im Gesamtbild zu leise. Wäre dies zu beheben - der SA-32 wäre es geworden.

Als bester Kompromiss erklang der LS17SE aus dem Hause Audio Research. Leider die teuerste Option, aber das Gerät konnte ich für einen fairen Preis gebraucht kaufen. Damit haben wir ein paar Wochen gehört, dann habe ich mich für den Umbau bei MC Stephan Horwege entschieden. In seinem Bericht steht bereits alles Wissenswerte und ich finde darin keine Übertreibungen. Den Text habe ich unten verlinkt. Man bekommt danach einen Vorverstärker, der mit hoher Auflösung schnell und dynamisch, noch dazu mit authentischer Räumlichkeit seine Signale an die Endstufen liefert. Nach drei Tagen Einspielzeit gibt es nichts was wir vermissen, was uns stört oder nervt. Manchmal wünscht man sich die Bassqualität des SA-32, aber der Audio Research ist nahe dran und in allen anderen Bereichen das mit großem Abstand bessere Gerät. Für den Umbau habe ich keinen Sonderpreis erhalten und habe keine Interessenkonflikte, mache also gratis Werbung für eine Tuning-Option, deren Wirkung letztlich Kulturarbeit ist. Es ist nicht nur Appetit auf lustvollen Sound, sondern auch eine Haltungsfrage, ob man diesen nicht ganz billigen Weg für seine Ohren wählt. Jeder gestaltet mit seinem Konsum Realitäten und ich finde es wichtig, in diesen (w)irren Zeiten die (Hifi-) Basis zu fördern. Die Qualität spricht klar dafür, dass Experten wie Stephan Horwege die Systemfehler bei der kommerziellen Entwicklung für Optimierungszwecke nutzen - das Ergebnis ist eine Win-Win-Situation mit überragendem Klang. Ich bereue nichts und würde es wieder tun, sehe bei diesem luxuriösen Niveau aber keine Veranlassung. Ein besonderer Dank geht auch an Alex Gressler (Donhighend), dessen Lautsprecher ich ebenfalls sehr schätze. :agree:

Der Link zum Umbau: https://hoer-wege.de/produkt/roehren-vo ... ifikation/
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