Moin,
dann will ich hier auch mal meine neuste Errungenschaft preisgeben.
Irgendwann in einer Phase massiven Selbstbauwahns im Jahr 2016 bei mir fand der jährliche IGDH Contest statt. Da ich aktuell bekennender Freund von Lautsprechern der ~10L Klasse bin hat einer der Teilnehmer direkt meine Aufmerksamkeit gewonnen. Es handelte sich dabei um die ToDo (Vorstellung und Dokumentation: http://www.diy-hifi-forum.eu/forum/showthread.php?t=13928). Neben der Tatsache, dass dieser Lautsprecher eine von mir gern verwendete Größe besitzt haben mich drei Dinge interessiert:
1. Der Lautsprecher verwendet statt des regulären Bassreflexrohrs eine Passivmembran.
2. Beide Treiber mit Metallmembran
3. Den Seas 22TAF/G (H1283) kenne und schätze ich aus der CT248 und der Fountek FW146 (OmnesAudio MW146) ist ein sehr gut beleumundeter Treiber, welcher sogar Fullrange bereits eingesetzt wurde
Und zack stand der Plan, dass ich die bauen will. Nicht, dass ich nicht schon genug Krams rumliegen hatte, aber die genannten Punkte waren doch sehr lockend.
Also mal schnell auf Internetschnäppchensuche gegangen und einen französischen Händler gefunden, welcher besonders die Founteks zu einem Spottpreis angeboten hat (28,50€). Damit war die Sache geritzt.
Leider habe ich meine Schnäppchenjägerei schnell bereut, denn selbiger Versender hat die Lautsprecher recht mies verpackt und DPD (ein Versender den ich nicht erst seitdem wie die Pest meide) muß mit dem Paket sehr mies umgegangen sein.
Auf Grund vermutlich deftiger Erschütterungen und unzureichender Polsterung hat es den Phaseplug bei einem der Founteks erwischt.
Nach einiger sehr nerviger Rumstreiterei mit dem Versender wurde der Treiber schließlich doch noch ersetzt. Aber in glücklicher Start ist anders.
Nun gut, während dieses Ärgernisses habe ich mich aber nicht abhalten lassen und habe mich an die "Herstellung" der Passivmembran gemacht. Hierfür wird ein recht günstiger Treiber, ein Mission CP164, seines Magneten beraubt. Schweisstreibend so ohne Flex.
Im Folgenden wird noch die Zentrierspinne ausgedünnt und (ohne Foto) ein Rundholz mit Schlossschraube als Gewicht eingeklebt.
Parallel habe ich mit dem Gehäusebau angefangen. Entgegen des ursprünglichen Modells wurde 19mm MDF statt des 18mm Multiplex verwendet. Ebenfalls wurde das Gehäuse um 1cm höher gebaut (unten angesetzt). Grund dafür war der Volumenausgleich für eine Versteifung. Zum Zeitpunkt meines Gehäusebaus war die Dokumentation eher lückenhaft verfügbar und in der ersten Doku war keine Versteifung eingeplant, obwohl eine Versteifung vorhanden war (stellte sich später raus). Nunja, man sagt ja meist, dass 10% Veränderung des Gehäusevolumens in der Toleranz liegt und meine ~5% damit im Rahmen sind.
So...etwas zu diesem Zeitpunkt kam dann die K&T raus mit der Vorstellung des Lautsprechers und einiges wurde klarer.
Meine Methode der Wahl für ein Finish ist Furnier. Aus bekanntem Onlineauktionshaus hatte ich noch 1mm Nussbaum Starkfurnier liegen, welches diese Lautsprecher nun zieren sollte.
Wie man an dem Bild sieht ist das ganze ohne Front, denn diese ist mit umlaufender Fase geplant und dass ist nicht ohne massiven Umstand furnierbar.
Und was man noch sieht: Kein Selbstbau ohne neue Fehler/Erfahrungen. Das Furnier war entweder zu nass oder zu trocken und beim aufbügeln hat sich ein kleiner Riss gebildet, welcher aber nach wiederholtem Ölen und schleifen kaum noch erkennbar ist.
...und dann passierte lange nichts, denn nach dem Selbstbaufieber kam die Selbstbaulethargie. Die Monate verstrichen also erstmal und die Gehäuse standen so rum bis ich vor kurzem mal wieder etwas Motivation zum Basteln gefunden habe und nun die Fronten aus 18mm Multiplex gefräst habe. Umlaufende Fase war mir nicht nach und daher gab es etwas Fase mit "Kontrast". Dazu wurde die Öffnung für die Passivmembran gefräst und hier hat aus meiner Sicht der Bauplan eine Mache...und ich hab mein Gehirn nicht benutzt sondern mich stumpf an den Plan gehalten. Laut Plan soll eine 3mm Einfräsung für die Mission-PM gefräst werden. Aber der Mission muss garnicht eingefräst werden. Dazu ist die Fräsung mit 158mm angegeben, obwohl der Treiber nur 156mm hat. Da meine Fräsung dann 159mm war, sass ich also mit einem zu großen Loch und einer Einfräsung da, die ich nicht brauchte.
Ich habe darauf ein dickes Dichtband schwarz durchgefärbt und eingeklebt und bin mit dem Resultat eigentlich sehr zufrieden. Ein Urteil kann sich ja jeder anhand des Bildes machen.
Die so angefertigten Multiplex Fronten wurden nun mit schwarzer Beize gut durchgefärbt. Soweit sehr nett und die Holzmaserung noch sichtbar. Es folgte ein Versuch den ich auch nicht wiederholen werde: Hartwachsöl (da ich zu faul zum lackieren war). Danach war leider von der Maserung so Garnichts mehr sichtbar.
Dämpfung ins Gehäuse (Basotect) und die Fronten aufleimen.
Was die Weiche angeht bin ich pragmatisch. Die Weiche verschwindet im Gehäuse und muss funktionieren, nicht toll aussehen. (und sie funktionieren)
Und damit ist es dann auch schon fast am Ende. Treiber einschrauben und Weiche anschließen und da stehen sie. Schnell geschrieben hat das ganze in Summe 6 Monate gedauert, aber wenn halt kein Zwang da ist.
Zum Klang werde ich mich mal äußern sobald sich meine Ohren eingespielt haben.
Gruß,
Dirk
PS: Vorschau zeigt mir, dass die Bilder in umgekehrter Reihenfolge kommen. Also das zuletzt zugefügte als erstes. Also Bilder von unten nach oben anschauen.
PPS: Mit Rechtschreibung war ich zur Freude meiner Mutter (Deutschlehrerin) immer auf Kriegsfuß, sorry.