Hi Leute,
ich habe ja seit einigen Jahren eine Illu 18 GL (GewebeLotte(?)) von AOS. Die Box ist in Teilen wirklich großartig aber ein wenig hat mich immer der Hochtonbereich genervt. Der ist minimal zu vorlaut - was allerdings überwiegend meiner Hörsituation geschuldet ist. Also habe ich schon immer ein wenig nach der Scanspeak D3004/66400 Beryllium-Kalotte geschielt, mit dem der Lautsprecher auf die BE-Version aufgerüstet werden kann. Der Weichenumbau schlägt dabei nur mit 2 € zu Buche, was beim Preis der Kalotten aber eher nachrangig ist. Nachdem aktuell die Preise für die Beryllim-Kalotte stark angezogen haben und ich noch bei einem einzelnen Händler einen Sonderpreis ausgemacht habe, habe ich zugeschlagen. Ein Schnäppchen kann mans nicht gerade nennen, aber zu den aktuell aufgerufenen Preisen habe ich mindestens 150 € gespart. Der Einbau war unkompliziert. Ich musste die Kalotten 1:1 austauschen und einen Widerstand auswechseln.
Was bringts denn nun? Nach mehrtägiger Einspielzeit (ca. 20 Stunden) schälen sich die Veränderungen langsam aus dem Klangbild heraus. Da die BE-Kalotte minimal leiser ist als die Gewebe-Kalotte, kommen die tiefen Lagen etwas voluminöser. Das war zwar nicht das Ziel, ist aber ein sehr angenehmer Nebeneffekt. Im eigentlichen Arbeitsbereich der Kalotte geht es völlig schlackenfrei zu. Das minimale "geklingel" der Gewebe-Kalotte ist nicht mehr vorhanden. Das hat Folgen. Die Räumlichkeit ist verblüffend. Stimmen und Instrumente stehen wie festgenagelt und sind in Breite und Tiefe viel besser konturiert. Aber wirklich erstaunlich ist der Effekt bei Schlagzeug, gerade auch bei tief abgestimmten Trommeln. Auch die sind viel besser im Raum zu verorten - Klasse! Das Sahnehäubchen sind dann noch Instrumente wie Triangeln oder Anblasgeräusche, die viel deutlicher kommen als zuvor.
Ein Quercheck mit meiner Audiospeak ging dann auch sehr deutlich zugunsten der neuen Illu aus. Der kleine AMT in der Audiospeak ist wirklich nicht schlecht, aber dynamisch und tonal kann er mit der Beryllium-Kalotte nicht mithalten. Wär auch schlimm wenn's anders wäre. Also Experiment geglückt - ich würd's wieder tun.
Eine Ahnung was im Hochtonbereich noch möglich ist haben Sebastian und ich vor einer Woche bekommen. Ich habe noch ein Reinsilber- Lautsprecherkabel angeschlossen, dass mir ein Freund geliehen hatte. So optimiert kennt Musik mit der Illu keine räumlichen Grenzen mehr. Sie spannt nach hinten einen riesigen Raum auf und weiss den auch noch so mit Musik zu füllen, dass kein Zweifel an der Richtigkeit der Wiedergabe aufkommt. Ich habe so einen Hochton noch nicht gehört - traumhaft. Leider hat das Kabel einen Nebeneffekt. Der Bassbereich kommt deutlich verhaltener und ohne richtigen Druck. Das ist, durch die extreme Fokussierung auf die hohen Töne, nicht sofort erkennbar, verhindert aber leider die Nutzung des Kabels als Dauerlösung an der Box. Aber das hat schon Suchtpotential.
Wie man in dem Bild sieht, gibt es zwischen der Gewebeausführung und der Beryllium-Verion nur einen kleinen Unterschied - das Schutzgitter.
Viel Spass und viele Grüße
Thomas