Klang & Ton Hörtest 14. Juni 2014

...high end for low cost!

Klang & Ton Hörtest 14. Juni 2014

Beitragvon tomba2580 » Do 26. Jun 2014, 20:51

Klang_Ton_Hoersession_12062014_012-3-2.jpg
Der Klang und Ton Hörraum
Thomas
Am 14. Juni stand in den Räumen der Klang & Ton in Duisburg ein sehr kurzfristig anberaumter Hörtesttermin an. K&T erscheint alle 2 Monate. Die Redakteure veröffentlichen dort Lautsprecher Eigenkonstruktionen, Bausätze der verschiedenen Distributoren (Lautsprechershop, Blue Planet Acoustic, Achenbach etc.) und auch Eigenkonstruktionen aus der Leserschaft.
Da die Hörtesttermine im letzten Jahr sehr rar waren, habe ich nach der Veröffentlichung unmittelbar zwei Plätze reserviert und bin mit Sebastian hingefahren.
Sebastian:
Der Termin war von der Redaktion sehr kurzzeitig angesetzt worden ,und als wir nach zweieinhalbstündiger Fahrt von Hannover nach Gelsenkirchen vor der Einfahrt zum Redaktionsgebäude auf leerer Straße standen, kamen uns Bedenken, ob die Veranstaltung vielleicht ebenso spontan wieder abgesagt worden war, etwa aufgrund der Sturmschäden, mit denen benachbarte Städte zu kämpfen hatten.
Wie sich aber herausstellte, waren wir einfach nur die ersten Besucher. Deswegen sitzt Thomas auf meinem Foto so mutterseelenallein im großen Hörraum.
Klang_Ton_Hoersession_12062014_006-2-3.jpg
Thomas auf grünem Sofa

Thomas:
Im Verlauf eines Hörtests haben die Gäste die Hoheit über die Fernbedienung, dürfen Musik mitbringen, bestimmen was gespielt wird sowie die bereitgestellten Lautsprecher anschließen und in Position bringen. Die Redakteure stehen außerhalb des Hörraumes für Fragen bereit und vertilgen die von den Gästen mitgebrachten Snacks.
Der Hörraum ist ca. 50qm groß und stark bedämpft, was für wenig indirekten Schall sorgt. Der Hörtest läuft von ca. 14:00 Uhr bis mindestens 18:00 Uhr.
Zu diesem Termin waren insgesamt sechs Boxenpaare zum Test bereitgestellt. Fünf der Boxenpaare sind in den vergangenen zwei Ausgaben der K&T vorgestellt worden. Die Nada, eine Eigenkonstruktion, die verlagsintern als Referenz für verschiedene Zeitschriften (einsnull, LP, etc.) genutzt wird, war ebenfalls bereitgestellt. Die Elektronik war auch mehr als amtlich. Ein Accuphase E600 Class A Vollverstärker, der von einem CD-Player aus gleichem Hause gefüttert wurde.
Die getesteten Lautsprecher findet ihr unter http://www.lautsprechershop.de  Bausätze  Zeitschrift K&T  dort scrollen bis zu Namen der Box.
Natürlich hat man neben dem Gesamterlebnis auch ein Ziel bei einem solchen Termin. Meines war die Ophelia. Eine Eigenkonstruktion der K&T aus der vorletzten Ausgabe, die komplett mit Scan Speak Chassis bestückt ist und (ohne Holz) ca. 950 € pro Stück kostet. Sie ist als 2 ½ Wege Konstruktion mit zwei 17 cm TMT und einer Hochtonkalotte mit Beryllium-Membran bestückt. Die Box haben wir als erste mit dem verschiedensten Material gehört. Da sie das klaglos mitgemacht hat, haben wir die Lautstärke soweit gesteigert, bis Konzertlautstärke erreicht war. Der Lautsprecher hat einen ungemein präzisen, substanzvollen Bass, der auch bei hohen Lautstärken nicht aufweicht. Er reicht natürlich nicht so weit hinab wie ein 38 cm TT und wirkt auch nicht so mühelos, für die Größe aber Klasse. Im Mitteltonbereich lieferte die Ophelia eine saubere Vorstellung ab. Dies kann man vom Hochtonbereich, bei hohen Lautstärken, nicht sagen. Die Ophelia wirkt hier leicht überzeichnet. Bei einigen Musikstücken konnte man auch deutlich Schärfe heraushören – Schade, sonst wäre das eine tolle Box für größere Räume. Die räumliche Abbildung war in der Breite präzise und gut ortbar, hatte aber nur wenig Tiefe. Da ich dies tendenziell auch bei allen anderen Lautsprechern an diesem Tag so gehört habe, liegt das wohl nicht an der Ophelia. Zum Schluss hätte ich sie fast noch beschädigt, da ich beim wegrücken nicht berücksichtigt habe, dass das Hochtongehäuse nur lose aufliegt. Das wäre teuer geworden, denn der Hochtöner macht etwa den halben Boxenpreis aus.

Sebastian
Hauptantrieb auch meiner Neugier war die Ophelia, die im Gegensatz zu unserer Illu18GL zwei Bässe besitzt (Typ 18W/8531G00), jeder dafür nur halb so teuer wie unser Illuminator-Chassis, sowie eine Berylliumkalotte, die auf den sexy Namen D2908/714000 hört. In ihrem Mai-Heft hatten die Redakteure die Box als erst zu nehmende Konkurrenz zur „Nada“ angepriesen, eine Kompaktbox, die K&T im Jahre 2011 entwickelt hatte und bei der Redaktion bis heute als Referenz fungiert.
Thomas und ich hatten die Nada mit modifizierter Weichenschaltung und in leicht abgespeckter Form (statt der Berylliumkalotte eine hochwertige Gewebekalotte) nachgebaut, vom Scan Speak-Importeur Axel Oberhage (AOS) unter dem Namen Illu18GL angeboten.
Die Ophelia liegt preislich nur leicht darüber, nun wollte ich hören, ob ich mir Sorgen machen muss und mein Portemonnaie in Gefahr gerät. Ergebnis: leider … nein. Meine Eindrücke decken sich mit denen von Thomas. Der Bass zeigte gnadenlose Attacke und Druck, der Mittelhochton bzw. der Übergang in diesem Bereich gefiel manchmal nicht mehr ganz so, und insbesondere die Höhen nervten mit einer gewissen Aufdringlichkeit, ja bisweilen sogar Härte und Schrille. Später sprachen wir darüber noch mit Holger Barske, dem Chefredakteur des Magazins, der unseren Eindruck weitgehend bestätigte. Das Erstaunliche: messtechnisch ist die Berylliumkalotte auf höchstem Niveau, gnadenlos linear und Verzerrungen gibt es erst oberhalb von 30 Khz.

Thomas
Als nächstes kam eine Konstruktion des Lautsprechershops, die Angara II, zu Gehör. Die Box ist etwa 1,20 m hoch. Ihr Antrieb besteht auch aus zwei 17 cm TMT, die in D’Appolito Anordnung um den HT verteilt sind. Als HT sitzt in der Mitte ein großer AMT (Air Motion Transformer). Die Box zeigt auf Anhieb einen sehr stimmigen Hoch- und Mitteltonbereich. Der AMT klingt außerordentlich breitbandig, ohne jede Schärfe – audiophil. Im Tiefton fällt zuerst auf, dass sie im Oberbaß ohne die kleine Übertreibung auskam, die bei der Ophelia noch zu bemerken war. Als wir dann auch dort den Lautstärkeregler weiter aufgedreht haben, kam doch noch eine Eigenart zutage, die wir ohne diese hohe Lautstärke und den Vergleich zur Ophelia wohl nicht so registriert hätten. Mit zunehmender Lautstärke mogelte sich die Angara zunehmend um präzise Bassimpulse herum. Das ist sicher bei mittleren Lautstärken und kleineren Räumen kaum bis nicht merkbar, aber in dem großen, trockenen Raum wurde die Box gefordert und konnte leider nicht vollständig überzeugen. Schade, aber vielleicht wird ja eine Box mit dem HT der Angara und dem Tiefmitteltonbereich der Ophelia ein Überflieger………..
Den goldenen Mittelweg stellt die deutlich kleinere Nada da, die im Tiefton keine Bäume ausreisst, aber sehr präzise und druckvoll zu Werke geht. Im Hochton und in den Mitten schlägt sie eine Linie zwischen der Ophelia und Angara ein. Sie zeigt trotz ähnlichem HT keine Schärfe, ist aber etwas akzentuierter als die Angara unterwegs. Was man lieber mag ist sicher Geschmacksache und wird auch mit wechselnder Raumakustik anders beurteilt werden. Für mich ist die Nada nach wie vor ein Traumlautsprecher – na ja, nicht ganz. Sebastians und meine AOS ILLU 18 GL sind ganz ähnlich aufgebaut und klingen tendenziell auch sehr ähnlich.

Sebastian:
Der Hörtest der Nada brachte für mich erstaunliches zutage. Die Nada ist im Gegensatz zu unserer Illu18GL als geschlossene Box konzipiert. Auch die Illu18GL kann man testweise geschlossen betreiben, wenn man z.B. ein Nadelfilz in den Reflexkanal (der als Schlitz ausgeführt ist) schiebt. Dadurch wird der Lautsprecher geringfügig präziser, verliert jedoch einiges an Bassdruck. Wir haben daher die Illu so gelassen, wie sie ist; als Bassreflexbox.
Mit dem Klangeindruck beider Varianten noch im Ohr, war ich „bass“ erstaunt, welcher Bassdruck und Punch aus der Nada (geschlossen) kam. Das erziele ich mit der Illu nicht mal bassreflexmäßig. Und da wurde mir, nun, „schmerzlich“ wäre sich übertrieben, also zumindest wurde mir klar, welchen Anteil der Akkuphase an der Bassdarbietung hat, nämlich einen schwerwiegenden. Mit meinem RG 14 bin ich immer noch zufrieden, aber der Accuphase E600 hat ihm doch in vielerlei Hinsicht die Grenzen aufgezeigt. Wenn ich mal zu ganz viel Geld komme …


Thomas:
Mit den großen Lautsprechern anzufangen war sicher ein Fehler. Nun kam nur noch „Kleinholz“, dass an die Lautstärke und Basstiefe der drei ersten Probanden nicht heran kommen konnte.
Als nächstes haben wir die „Tristar 4 Ribbon“ angeleint. Die ist mit Bändchen HT und 10 cm Titan TMT bestückt. Ich mache es kurz. Die Box hat mir nicht so gut gefallen. Die Mitten klangen leicht kehlig und die Box erschien mir insgesamt etwas langweilig. Wir haben sie trotzdem relativ lange gehört. Im Gespräch kam dann heraus, dass sich kaum einer der anderen Hörer traute die Boxen hin und her zu schieben und die Musik zu wechseln.
Das war eigentlich schade, denn als nächstes haben wir die „Hans Georg“ herangerückt. Die ist eine kleine Leserkonstruktion, mit 6 Liter Nettovolumen, Kalotte und 10 cm TMT. Erstaunlich, was da raus kommt. Die Tristar wird von ihr tonal locker in die Tasche gesteckt. Die Musik kommt ohne jede Schärfe und ohne wirkliche Fehler. Natürlich ist eine so kleine Box im Tiefton und in der Lautstärke limitiert. Angesichts des Einsatzes (85 € ohne Gehäuse pro Stück) ist ihre Leistung aber alle Ehren wert.
Als letzte Box des Vergleichs haben wir die Cornetto gehört, die geht auch unter dem Begriff Schreibtischhorn durch. Hier arbeitet ein 8 cm kleiner Breitbänder der chinesischen Firma Tang Band in einem kleinen, schuhkartongroßen(!) Hornreflexgehäuse. In der Zeitschrift hatte ich das Teil wegen seines welligen Frequenzganges schon fast abgehakt. Bei ihrer Darbietung blieb mir dann fast die Spucke weg. Ich habe Zuhause auch eine Piccolino 2, mit 8 cm Vifa Breitbänder und (65 cm) Transmissionline, aber der Sound der Cornetto macht noch mehr an. Der bruchlose Mittelton, der sich bei Breitbändern wegen der fehlenden Weiche gern einstellt ist hier auch wieder vorhanden. Beide Lautsprecher sind übrigens mit einem Sperrkreis gegen zu vorlaute Mitten ausgestattet. Die Mitten der Cornetto sind jedoch etwas offensiver als die der Piccolino. Die Höhen sind ebenfalls deutlich ausdruckstärker ohne zu nerven. Das bringt nicht nur mehr Spaß, sondern auch die mit Abstand beste räumliche Darstellung aller gehörten Boxen. Die Instrumente werden in Breite und Tiefe gut gestaffelt in den Raum gestellt. Natürlich ist der Sweet Spot recht klein, aber das ist dem Prinzip Breitband geschuldet. Der Bass des kleinen Breitbandtreibers ist eine Wucht. Laut Frequenzschrieb wird er zu niedrigen Frequenzen lauter um dann unterhalb von 70 Hz steil abzufallen. Aber 70 Hz aus einem „Schuhkarton“ und dass bis zu mehr als respektabler Lautstärke ein geniales Ergebnis. Unglaublich was die in dem viel zu großen Raum abliefert.
Für mich ist die Cornetto die Entdeckung des Hörtests. Auch wenn Sie nicht an die Lautstärke und Basstiefe der beiden großen Boxen herankommt, hat sie Qualitäten, die man in der Ausprägung selten findet. Obwohl das Vergnügen nicht ganz billig ist (137 € ohne Holz pro Stück), für den Schreibtisch ist sie definitv viel zu schade.


Sebastian
Jawohl, die Cornetto rockt. Als kleiner Gag am Rande: hinter uns saß ein Herr, der kaum davon abzubringen war, uns ungefragt die Notwendigkeit 38 cm großer Basstreiber nahezubringen, als Kompromisslösung, denn eigentlich braucht man für sein Wohnzimmer zwei Eckhörner. Nun, eben dieser Mensch meinte dann bei der Cornetto, das sei ja eine tolle Sache, das würde ja direkt auch gehen. Einerseits zeigte er damit, dass er seine „Lehre“ nicht konsequent durchhielt, andererseits spiegelte sich darin sicher auch die Begeisterung für das, was das kleine Böxchen leistete.
Auch der Klangfarbenreichtum dieses Winzlings war sagenhaft. Ich werde sie nachbauen, jedoch mit geminderter Erwartung, denn wie schon beschrieben, hat der E600 seine Händchen hier ebenfalls mit im Spiel, und das nicht zu knapp. Besser nachher positiv überrascht werden als umgekehrt.
Mein Resümee: Mal davon abgesehen, dass mir Hörsessions sowieso viel Spaß bereiten, zeigte sich einmal mehr, dass nur der eigene Eindruck wirklich aussagekräftig ist. So hatten die Redakteure in der ersten Euphorie zur Ophelia geschrieben: „überragender Hochtonbereich dank Berylliumkalotte“, und „Geschlossenheit, Auflösung, Authentizität“, Aussagen, denen ich nur teilweise zustimmen mag.
Andererseits trifft die Beschreibung der Cornetto ins Schwarze: „Die Cornetto spielte sich an allem vorbei, was ich je neben dem Computer stehen hatte – satt, lebendig und räumlich.“ Jedoch hatte ich den Lautsprecher aufgrund des scherzhaften Titels („Zwergenaufstand“) und der geringen Abmessungen nicht so ganz erst genommen und auch die wenigen Sätze, die der Artikel über den Höreindruck verliert, werden der Leistung dieses Lautsprechers nicht gerecht.

Nach dem Hörtest sind wir dann gemütlich, aber teils in heftigem Schlagregen nach Hannover zurückgefahren.
Dateianhänge
Klang_Ton_Hoersession_12062014_016-2-2.jpg
Hörraum Totale by Sebastian
tomba2580
 

Re: Klang & Ton Hörtest 14. Juni 2014

Beitragvon Musi-Fan » Fr 27. Jun 2014, 10:15

Hi Sebastian und Thomas,

danke für euren spannenden und sehr informativen Bericht :) Auch die Fotos sind schön geworden!

Als Leser der gleichen Zeitschrift hatte ich sowohl die Ophelia als auch die Angara im Visier; preislich < 2k€ und dem Artikel nach bestens bestückt. Das Ganze ist aber mehr als die Summe seiner Teile und bei diesem Budget muss man mit den eigenen Ohren hören oder einen garantierten Käufer in zweiter Reihe haben. Eure Eindrücke haben eine interessante Analogie: Trotz anerkannt wertiger Komponenten war genussvolles Hören mit unserer Workshop-Kette erst nach Optimierung der Stromversorgung möglich. Für mich ist durchaus vorstellbar, dass Lautsprecher auf dem Niveau einer Angara (genialer AMT) oder Ophelia (Be-Lotte vom Feinsten) Schwächen in der Kette aufdecken. Ihr habt nach dem Workshop ja auch mit Erfolg Zuhause modifiziert - die Frage ist also, welche Komponenten in der Kette mitgespielt haben, die zu den von euch beschriebenen Störungen führen könnten?

Beim Lesen der Artikel im Heft hatte ich die Vermutung, dass bei der Angara ein Mittel-Hochton-Klang auf höchstem Niveau realisiert wird, der Bass aber nicht so doll sein würde. Die Qualität des AMT muss nach unten ja durchgängig auf diesem Niveau gehalten werden, damit ein musikalischer "Fluß" entstehen kann. Da sind die gewählten TMT-Treiber noch nicht das Maß der Dinge und ich würde lieber noch ein paar Scheine drauf legen, um eine Box zu erstellen mit der ich eine Ehe eingehen will. Die Be-Lotte aus Dänemark wurde bereits, trotz fehlerfreier Messprotokolle, als kritisch beschrieben. Troels hat sie in der ATS-4 http://www.troelsgravesen.dk/ATS-4.htm verbaut und in seinem Artikel habe ich keine Anmerkungen in Richtung Schärfe usw. gefunden. Möglich wäre m.E., dass die Beschaltung ebenso speziell ist wie die Physik dieses Ausnahmetreibers...? Die Resos liegen jedenfalls so hoch, dass die Ursache der "Härte/Schärfe" woanders zu finden sein muss.

Euer Hörbericht führt zu der Frage, welche Ressourcen für einen wirklich stimmigen und "zuende" (also bis peak performance) entwickelten Lautsprecher erforderlich sind. Neben guten Treibern und einem dazu passenden Gehäuse, Weiche usw. scheint mir der Faktor Zeit entscheidend zu sein. Ein Troels Gravesen verdient seine Brötchen nicht in der Hifi-Branche und verfügt daher über den Luxus, dass er (Stichwort systemische Zwänge, schwurbel schwurbel...) nicht unter Zeitdruck entwickelt/entwickeln muss. Wenn eine Konstruktion nicht auf Anhieb gelingt, steht sie eben rum und er frickelt an Details bis es passt. Natürlich gibt es auch in seinem Output unterschiedlichstes Niveau, aber anhand des Feedbacks und meinem Nachbau behaupte ich, dass es stimmige - will sagen musikalische - Gesamtwerke sind. Die Teilbereiche scheinen ohne Ausreißer zusammenkomponiert, dadurch wäre ich durchaus bereit, ihm beim nächsten Großprojekt erneut zu vertrauen. Wenn jemand jetzt die Frage nach einem Nomex-Hörtermin einfällt können wir gerne etwas vereinbaren. Auch die Nomex ist nicht perfekt, aber für einen Paarpreis von ~800 Euro für meine Erwartungen/Ohren sehr gelungen. Soweit dieser kleine Exkurs.

Die eingesetzte Elektronik vor den K&T-Wandlern ist selbstverständlich auch nicht ohne Wirkung... Von einem Vollverstärker mit ~10k€ Listenpreis erwarte ich allerdings eine große Schippe mehr als vom RG 14 - den ich immer noch für einen der Besten halte, wenn die Preisgrenze in seinem Bereich bleibt. Neben einem F40 sieht ein 911er eben etwas schmächtig aus; das ist wie immer relativ ;) So eine Hausnummer wie ein E600 suggeriert, dass darunter nichts wirklich Spaß macht, aber dem ist natürlich nicht so! Im Internet kursiert noch ein älterer Spiegel-Artikel über die Gründungsphase und die Philosophie des Hifi-Zirkels. Darin erklärt Manni den Hörspaß für wenig Geld als Ziel - bemerkenswert für einen Händler, aber einfach zu verstehen für die DIY-Gemeinde. Die Cornetto macht in jedem Fall Appetit, das Risiko ist überschaubar und unser Credo lebt in dieser Kiste wie man es sich besser nicht wünschen kann. Wer zuerst baut muss vorführen ;)

CU & happy listening :D
In loudspeakers we trust.
Benutzeravatar
Musi-Fan
Inventar
 
Beiträge: 46
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 23:31
Wohnort: @home

Re: Klang & Ton Hörtest 14. Juni 2014

Beitragvon Sebastian » Do 3. Jul 2014, 22:53

Hallo MF,

danke für Dein Feedback.
Du fragst ganz richtig, "welche Komponenten in der Kette mitgespielt haben, die zu den von euch beschriebenen Störungen führen könnten?"
Das kann ich so erst einmal nicht beantworten, zumindest verriet der Blick hinter die Geräte den Einsatz von höherwertigen Kabeln und einer dickeren Netzleiste.
Was das im Detail ist, habe ich nicht eruiert, erkennbar ist daran zumindest, dass die Redaktion diesen Bereich für nicht unwichtig hält und sicher auch experimentiert hat, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis zustande kam.

Was den etwas harten Hochton der Ophelia angeht, würde ich diesen Effekt nicht auf den Rest der Kette zurückführen, da ja auch die Angara mit ihrem hoch auflösenden Air Motion an selbiger gespielt und einen hochdetailierten und zugleich entspannten, ich möchte bald sagen, butterweichen Eindruck hinterlassen hat. D. h. hier muss schon eine Eigenheit der ScanSpeak-Box am Werke sein. Vielleicht nicht das Chassis pers se, sondern ... Resonanzen, die sich vom Bassmodul auf das Hochtonteil übertragen ... ? ... nicht trotz, sondern evtl. wegen der baulichen Abkopplung sogar mit noch ungünstigerem Ergebniss ... ? Alles Spekulation. Auf dem Papier ist die Ophelia schon sehr gut durchentwickelt.

Was den nicht perfekten Bass der Angara 2 betrifft, war dieser nur im Vergleich mit der in dieser Disziplin brutal guten Ophelia hörbar. Ohne die Referenzqualität im Vorfeld und bei etwas geringerer Lautstärke (es ging teilweise in den Bereich "ohrenbetäubend") wäre uns das sicher kaum aufgefallen.

Was soll man jetzt bauen ;-)
Wie Thomas schon geschreiben hat, die TMT der Ophelia kombiniert mit dem Air Motion der Angara. Wenn das gelungen kombiniert wird, eine absolute Traumbox.
Was mich angeht, ich muss sparen, zeitlich wie finanziell, daher bin ich kurz davor, mir die Breitbänder für die Cornetto zu bestellen. Das ist unlogisch, findest Du? Nicht, wenn man dem Bau der Cornetto den der Ophelia oder Angara 2 gegenüberstellt :lol: (gute Methode, sich selbst zu besch..., gel.)

Bevor die Cornetto zum Hörtest ansteht, komme ich gerne auf Dein Angebot zurück für einen Hörtest der Nomex. Ich denke, ich spreche da ganz in Thomas Sinne :-)

Viele Grüße, Sebastian


Bild
Sebastian
 

Re: Klang & Ton Hörtest 14. Juni 2014

Beitragvon Musi-Fan » So 6. Jul 2014, 12:11

Meines Wissens existiert noch keine Kombination von Scan Speak Treibern mit einem AMT?! Das wäre für die Entwickler doch eine echte Herausforderung :mrgreen:

OT: Nomex-Hören: Gerne dienstags oder freitags nach Absprache :) Je später desto leiser, is klar oder? ;)

CU :D
In loudspeakers we trust.
Benutzeravatar
Musi-Fan
Inventar
 
Beiträge: 46
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 23:31
Wohnort: @home

Re: Klang & Ton Hörtest 14. Juni 2014

Beitragvon Sebastian » Mo 7. Jul 2014, 09:34

Mir ist so eine Kombination auch nicht bekannt. ScanSpeak wird fast immer nur komplett verbaut.

Zum Hörtermin melde ich mich bald.

CU
Sebastian
 

Re: Klang & Ton Hörtest 14. Juni 2014

Beitragvon Sebastian » Mi 9. Jul 2014, 14:10

Sebastian
 

Re: Klang & Ton Hörtest 14. Juni 2014

Beitragvon tomba2580 » Di 22. Jul 2014, 22:01

AMT und Scan Speak gibt es nicht? In meinem Keller steht seit etwa einer Woche genau so eine Kombi. Ich habe vor kurzem einen extrem preiswerten AMT (Audiopur AMT 9 M) gefunden, der nur 49 € kostet. Bei dem Preis gibt es nur einen Pferdefuss. Er will erst ab ca. 4 kHz verzerrungsfrei arbeiten. Das schänkt die Kreise seiner Mitarbeiter leider deutlich ein. Allerdings gibt es doch einige 5" Tiefmittltöner die das gut können. Einer ist der Fountek FW146. Ich habe allerdings den Scan Speak 15W 8434G00 vorgezogen. Der kommt aus der preiswerten Discovery Serie, kostet nur ca. 57 € und geht auf Achse fast schon als Fullrange durch. Da ich den AMT schon mit einem Visaton-Chassis zusammengefrickelt hatte, musste ich an der Weiche fast nichts ändern. Der Visaton TMT ist das Überbleibsel aus einem anderen Projekt, aber für den AMT war er, mit seiner schweren Polyprophylän-Membran doch etwas langsam. Der Scan Speak hat fast identische elektrische Werte, ist nur minimal leiser als der Visaton und benötigt ein wesentliche kleineres Gehäuse. Das muss ich also neu bauen. Zum Test habe ich die fehlenden tiefen Töne (durch das zu große Gehäuse) mit meinem Subwoofer ergänzt. Die ersten Vorabtests hören sich vielversprechend an. Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass ich damit eine Konkurrenz für die Illu 18 bauen kann, aber einen dynamischen Lautsprecher für kleine Räume oder für den Betrieb an einem Subwoofer.

Also, es gibt nichs was es nicht gibt! Gelle? posting.php?mode=reply&f=58&t=68#

P.S. Ich werde berichten
tomba2580
 

Re: Klang & Ton Hörtest 14. Juni 2014

Beitragvon Musi-Fan » Di 12. Aug 2014, 21:56

Leider war ich beim vergangenen Vorführtermin verhindert, würde aber gerne zum Staunen mal reinhören. Falls eine erneute Möglichkeit vorhanden ist würde ich mich freuen.

Noch ein Link für eine industrielle Umsetzung: http://www.asw-lautsprecher.de/asw-we/p ... he=deutsch , das liegt so bei 9k€ das Paar :shock: !!!
Unter dem Kriterium Wohnraumfreundlichkeit eine meines Erachtens sehr gelungene Lösung; Furnier mit gewölbtem Deckel... joah, :)

LG, MF
In loudspeakers we trust.
Benutzeravatar
Musi-Fan
Inventar
 
Beiträge: 46
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 23:31
Wohnort: @home


Zurück zu DIY

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast